Bürgerschaftliches Engagement ist ein lebendiger Prozess, der sich ständig weiterentwickelt. Dabei lassen sich grundlegend zwei Richtungen von Engagementstrukturen unterscheiden: Einerseits gibt es das etablierte Engagement, das sich über viele Jahre bewährt hat und in festen Strukturen verankert ist. Auf der anderen Seite steht das neue Engagement, das eher aktivistisch, spontan und flexibel agiert. Die Akteure in diesem Bereich sind oft weniger geneigt, sich langfristig zu binden.
Aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsweise findet häufig wenig Austausch und Kooperation zwischen diesen zwei Engagementstrukturen statt. Was schade ist, denn das Potenzial, das eine Zusammenarbeit mit sich bringen würde, ist groß. Innovative Ideen und agile Arbeitsweisen treffen auf Organisationen mit langjähriger Erfahrung, stabilen Infrastrukturen sowie guten Beziehungen zu Politik und Verwaltung.
Auf der 1. Berliner Engagementkonferenz im Dezember 2023 haben wir uns in zwei Impulsveranstaltungen diesem Thema gewidmet und diskutiert, wie eine Zusammenarbeit zwischen etabliertem und neuem Engagement aussehen könnte.
Auf der Organisationsebene ist es entscheidend, dass Organisationen diversitätsoffene Strukturen schaffen, den Generationenwechsel vorantreiben und Finanzierungsmöglichkeiten für ehrenamtliches Engagement sicherstellen. Dabei müssen auch die Lebensumstände junger Menschen berücksichtigt werden. Oft liegt die hohe Fluktuation in diesem Bereich darin begründet, dass die etablierten Strukturen nicht den Bedürfnissen junger Menschen entsprechen.
Des Weiteren müssen die Bedürfnisse von Menschen mit Rassismuserfahrungen, sozio-ökonomisch schwierigen Hintergründen oder Behinderungen stärker berücksichtigt werden.
Auf individueller Ebene wurde in der Diskussion deutlich, dass jeder Einzelne einen wichtigen Beitrag leisten kann, indem er Empathie zeigt, eine klare Sprache nutzt, auf Augenhöhe kommuniziert und achtsam miteinander umgeht.
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