Veröffentlicht am 06.07.2023
Eröffnung der 49. Berliner Seniorenwoche am 24. Juni 2023
von Eveline Harder
In diesem Jahr fand der Start in die Berliner Seniorenwoche an einem besonders schönen Ort statt: im Zeiss-Großplanetarium in Pankow. Im Kuppelsaal schwebte an der Decke die Erde, die aus den Liegesitzen gut zu betrachten war. Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe versicherte in ihrer Ansprache, dass sie sich für die Erweiterung des Artikels 3 Grundgesetz um das Wort „Lebensalter“ einsetzen werde, und zwar noch stärker als bisher, um gegen Altersdiskriminierung vorzugehen. Berlin hat als einziges Bundesland ein Landesantidiskriminierungsgesetz, in dem u. a. festgehalten ist, dass kein Mensch im Rahmen des öffentlich-rechtlichen Handels wegen des Lebensalters diskriminiert werden dürfe. Das reicht der Senatorin aber nicht aus.
Ein Grußwort kam u. a. von der Pankower Bürgermeisterin Dr. Cordelia Koch, die darstellte, dass in Pankow in Kürze über 50 Prozent der Menschen älter als 60 Jahre sein werden. Pankow ist der bevölkerungsreichste Berliner Bezirk. Den Fachvortrag hielt Dr. Oliver Huxhold vom Deutschen Zentrum für Altersfragen über „Einsamkeit im Alter“. Er kam aufgrund der Auswertung aller statistischen Zahlen und Erhebungen zu dem Ergebnis, dass alte Menschen nicht häufiger allein sind als jüngere. Dass die Älteren sich aber schwertun, aus diesem Bannkreis herauszukommen. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden mehrere Projekte vorgestellt. So das inklusive Lesben-Wohnprojekt und queere Kulturzentrum nahe Alexanderplatz des Vereins „Rad und Tat e.V.“, und zwar von Jutta Brambach und Anna-Ole Wächter. 72 Wohneinheiten entstehen dort. Elke Schilling, Initiatorin von Silbernetz, berichtete über das Telefon für einsame alte Menschen. Hier können Ältere ab 60 Jahren täglich von 8 bis 22 Uhr anrufen. Ferner werden Silbernetzfreundschaften angeboten und die Silberinfo herausgegeben. Auf dem Podium wurde ausführlich diskutiert, welche Möglichkeiten bestehen könnten, der Einsamkeit entgegenzutreten. Nicht nur die Politik ist gefordert, sondern die gesamte Gesellschaft ist miteinzubeziehen.
Zum Abschluss bot das Planetarium eine exklusive Vorführung unter dem Titel „Wir sind nicht allein – auf der Suche nach Leben im All“ an.
Im Außenbereich fand der „Markt der Möglichkeiten“ statt, eine Informationsbörse mit 50 Ständen diverser Organisationen.
LANDESNETZERK BÜRGERENGAGEMENT BERLIN – Blogbeitrag von Eveline Harder zuletzt überarbeitet 06.07.2023
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