Veröffentlicht am 17.08.2020
Nach vier Monaten Corona-Pause hat das Sozialwerk Berlin wieder geöffnet
von Eveline Harder
Das Gartenteam des Sozialwerks während der Corona-Pause. Foto: Margit Hankewitz
Das Sozialwerk Berlin e. V. (http://www.sozialwerk-berlin.de/), Stadtteilzentrum Käte-Tresenreuter-Haus, in Berlin-Grunewald ist ein renommiertes Altenselbsthilfezentrum, das 1971 von Käte und Harry Tresenreuter gegründet wurde. Seitdem kümmert es sich intensiv um die Belange der älteren Menschen. Das Haus ist stark betroffen von den Folgen der Corona-Krise. Während noch am 15. März 2020 das Erzähl-Café mit der Schauspielerin Barbara Schöne stattfand, schloss der Verein am 18. März 2020 das Haus. Die Mitglieder und ehrenamtlichen Mitarbeiter sowie die Gäste gehören ja zur Risikogruppe. 88 Tage waren die Türen zu. Mit großer Betroffenheit nahmen dies die Besucher zur Kenntnis. Dort treffen sich normalerweise täglich von 10 bis 18 Uhr Seniorinnen und Senioren, um in den rund 25 Kreisen ihren Interessen nachzugehen, um das umfangreiche kulturelle Programm zu nutzen oder einfach bei Kaffee und Kuchen zu plaudern. Rund 100 ehrenamtliche Mitarbeiter sind dort im Einsatz.
Um der Einsamkeit während der Schließung Halt zu gebieten, wurden in einer Telefonaktion die ca. 700 Mitglieder dreimal von einem Team angerufen. Gefragt wurde nach dem Befinden und ob Hilfe benötigt wird. Wir boten Hilfen für Besorgungen und Einkäufe sowie Arztbesuche an sowie Unterstützung und Beauftragung eines fahrenden Mittagstischs bzw. die Vermittlung von Pflegediensten an. Die Gruppenmitglieder telefonierten untereinander und nutzten Whats-App, um Nachrichten zu senden oder Videogespräche zu führen. Das Altersspektrum reicht bis 95 Jahre.
Die Ehrenamtlichen waren hinter den Kulissen weiter im Einsatz. Es wurde geputzt, renoviert, der Garten auf Vordermann gebracht und all die Arbeiten verrichtet, die sonst ins Hintertreffen gelangen. Die Verwaltungsarbeit lief weiter. Das Zentrum war täglich von 10 bis 18 Uhr telefonisch zu erreichen.
Seit dem 16. Juli 2020 ist das Haus – zunächst für die Interessenkreis – wieder geöffnet. Es wird nach strengen Hygiene- und Sicherheitsvorschriften gehandelt. Das Konzept dazu entwarf ein Ex-Hauptmann der Bundeswehr. Es gibt dadurch natürlich Einschränkungen, aber die glücklichen Gesichter der Besucher zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass das persönliche Gespräch und der Kontakt sehr vermisst wurden.
Ab August 2020 läuft sonntags das Erzähl-Café wieder an, das nun im großen Saal wegen der Abstandsregeln stattfinden wird. Auf die kulturellen Großveranstaltungen müssen wir noch einige Zeit warten.
Es hat sich gezeigt, dass durch den telefonischen Kontakt die Kommunikation aufrechterhalten und die Einsamkeitsgefühle dieser gefährdeten Gruppe genommen wurden. Hoffen wir auf ein weiteres gutes Gelingen und auf keinen zweiten Lockdown!
LANDESNETZERK BÜRGERENGAGEMENT BERLIN – Blogbeitrag von Eveline Harder zuletzt überarbeitet 17.08.2020
Möchtest Du stets auf dem Laufenden bleiben und keine Neuigkeit verpassen? Dann melde Dich für unseren Newsletter an.
© Landesnetzwerk Bürgerengagement Berlin e.V.